Kurzreisen




Jerramungup & Fitzgerald NP



1. Tag: Sonntag 26-12-2010

Heute morgen gegen 08:15 ging es los in Richtung Jerramungup & Fitzgerald NP. Der erste Halt war Kojonup um Diesel & Gas zu tanken. Dabei bemerkte ich auch, daβ unser Campingtisch auf dem Anhänger etwas in Schieflage geraten war. Wir hatten ja schon mal einen Tisch verloren am Kings Canyon und deshalb bin ich schon etwas miβtraurisch geworden. Wieder festgezurrt und weiter ging es. Wir fuhren weiter in Richtung Broomehill. Dies ist auch der Ort an dem der Holland Track ursprünglich begann. Ausser dieser Tatsache konnte ich im Durchfahren nichts besonderes an dem Ort bemerken. Aber es ist doch interessant durch einen geschichtlich bedeutenden Ort durchzufahren. Nicht weit von Jerramungup entfernt fiel mir die flatternde Abdeckung auf dem Anhänger auf. Also erst mal wieder einen Stop einlegen und nachsehen. Zu meinem Entsetzen muβte ich feststellen, daβ uns schon wieder ein Campingtisch abhanden gekommen war. Ich weis nicht wie aber irgendwie ist uns das Ding schon wieder durch die Spanngurte gerutscht. Zurückfahren um zu suchen wollte ich auch nicht. Auβerdem hat den bestimmt schon jemand gefunden. Schlieβlich waren wir seit Kojonup schon einige Zeit gefahren. Probleme sind da um gelöst zu werden.
Unser nächster Stop war Gnowangerup. Hier war ich im Dezember 1986 mal für ein paar Wochen als "Receival Point Operator" bei der CBH beschäftigt. Es hat sich seit 25 Jahren nicht viel verändert und ich muβte schmunzeln da ich mich wieder an so manch lustige Begebenheit erinnerte. Wir fuhren dann auf dem schnellsten Wege in den Fitzgerald NP den es blieb nicht mehr viel Zeit. Leider waren gegen 16:00 schon alle von den wenigen Nationalparkcamps besetzt und wir muβten auf Plan B zurückgreifen. Wir fuhren zu Ronnie und Michele's Grundstück den da wollten wir uns nach ein paar Tagen mit dem Rest der Truppe sowieso treffen. Wir hatten die GPS Koordinaten und nach unserer Ankunft wies Ronnie uns dann einen Platz für unser Zelt zu und wir begannen uns häuslich einzurichten. Zum Abend rückten wir noch eine Flasche Wein raus. Damit kann man sich immer beliebt machen.


2. Tag: Montag 27-12-2010

Heute morgen wollten wir uns mal Bremer Bay ansehen. Ich war früher schon mal da mit meinem jungen Herrn aber das war vor vielen Jahren.
Von unserem camp irgendwo (da unsere Residenz ein Privatgrundstück war werden keine Koordinaten angegeben) zwischen Ravensthorpe & Jerramungup war es doch ein schönes Stück zu fahren. Das Wetter hat sich etwas gebessert und so konnten wir uns am Strand einige Zeit rumtreiben. Ich wollte auch noch den Platz finden an dem ich vor Jahren auf der Fitzgerald Seite mal umkehren muβte. Ich stand damals nur ein paar hundert Meter entfernt auf der Nationalparkseite der Meerenge und konnte nicht weiter da ich meinen Landcruiser nicht im Meerwasser vesenken wollte. Im konnte aber beim besten Willen nicht mehr rausfinden wo das war. Man konnte von Bremer Bay geradewegs über den Sand zum Fitgerald Nationalpark fahren und nach zweimal hin und her dämmerte es mir, daβ ich damals die Flut vor mir hatte und wir jetzt gerade bei Ebbe in Bremer Bay angekommen waren. Der Sand am Strand war fast wie in Esperance. Sehr fein und knirschte wie Backpulver unter den Schuhen. Wir muβten auch feststellen, daβ mobile phone Empfang mit allem anderen ausser Telstra nicht existent war.
Auf der Rückfahrt zu unserem Camp ging mir wieder mal der Sprit aus und ich muβe vom zweiten Tank Diesel pumpen. Bald ist der 300.000 Km Service fällig und da werden einige Arbeiten fällig die hoffentlich den Spritverbrauch etwas verbessern. Als wir am Camp zurück waren war Hans schon da. Jetzt hatten wir wenigstens einen vernünftigen Campingtisch bis morgen zur Verfügung. Danach wollten wir uns einen in Ravensthorpe besorgen. Natürlich wurde erst mal ein Bierchen zur Begrüβung geöffnet.


3. Tag: Dienstag 28-12-2010

Auch heute war das Wetter mal nicht besonders. Immer noch bewölkt und es sah immer ein biβchen nach Regen aus. Der Vorteil war natürlich das weniger Fliegen einem das Leben schwermachten.
Wir entschieden uns heute mal Ravensthorpe einen Besuch abzustatten. Die Tischfrage war ja auch noch nicht zur Zufriedenheit gelöst. Der Gedanke hier auf dem Land was passendes zu finden war aber dann doch der Phantasie eines City Slickers entsprungen. Die Hälfte der Shops war geschlossen und die andere Häfte hatte nichts auf Lager. Nach ein biβchen rumstreunen ging es wieder zurück. Es gibt nahe Ravensthorpe noch einen Aussichtspunkt aber der lohnt sich eigentlich nur bei schönem Wetter. Nachdem wir wieder "Zuhause" waren kahm uns gerade Hans mit seinem Quadbike entgegen. Da wollte ich auch mal fahren um das Ding auszuprobieren. Hans überlieβ mir den Sattel und bat mich auf meinem Weg um das Grundstück, das waren immerhin ca. 11 Km, ausschau nach einem Deckel zu halten den er zuvor verloren hatte. Ich fuhr also los um es mal so richtig krachen zu laβen. Der Behälter der den Deckel vermiβte hatte aber Wasser drin, was ich aber nicht gleich bemerkte. Bei meiner forschen Fahrweise schwappte ein groβteil davon über und bescherte mir einen nassen Hintern. Den Deckel fand ich nach 2/3 der Strecke aber bis dahin war das Wasser auch weg. Es hatte seinen Weg zu meinem verlängerten Rücken gefunden. Da war natürlich das Gelächter groβ bei meiner Rückkehr. Gut den Langeweile sollte ja nicht aufkommen und ich kann auch ein biβchen Schadenfreude vertragen. Da es immer noch ziemlich frisch war verbrachten wir den Nachmittag bei Paul, einem Nachbarn von R&M, auf seiner Farm um mal zu sehen wie es da zugeht. Abends war das Wetter noch günstig um Glühwein zuzubereiten. Davon machten wir dann auch reichlich Gebrauch. Die Nächte waren noch frisch und man brauchte eine anständige Decke um nicht zu frieren.


4. Tag: Mittwoch 29-12-2010

Heute morgen ging es mit Hans zusammen in den Fitzgerald NP auf Erkundungsfahrt. Es gab da noch ein zweites Camp aber das war laut Karte etwas rauhere Gangart bis dahin und am Tag unserer Ankunft wollte ich mich nicht mehr unter Zeitdruck setzen.
Heute aber ohne Anhänger und den ganzen Tag Zeit war die ideale Gelegenheit um mal nachzusehen was da sonst noch an Campingmöglichkeiten geboten war. Nach ein paar Km muβten wir feststellen das die Gangart teilweise sehr rauh war. Hier mit Anhänger reinzufahren erfordert Geduld und die Hoffnung, daβ noch was frei ist den Umkehren wäre schon sehr frustrierend. Das Geschaukele ging dann nach einiger Zeit der Besatzung (Frau Schedlbauer) auf den Keks und es bahnte sich eine Meuterei an. Erst mal die Beine vertreten den wir waren doch schon ein Weilchen unterwegs. Es war aber weit und breit noch kein Ende des Tracks in Sicht. Da es ziemlich langsam vorwärts ging kahm einem die gefahrene Strecke viel länger vor aber wir hatten gerade mal die Hälfte hinter uns. Nach einiger Zeit sahen wir schon mal Wasser und es ging durch etwas bewaldetes Gebiet. Soweit konnte es jetzt nicht mehr sein. Es dauerte aber doch noch eine Stunde bis wir den ersten Teil der Camps erblickten. Der zweite Teil war aber auch nicht weit weg. Von hier bis zum Strand von Point Charles war es dan nicht mehr weit.
Hier muβten wir aber auf 4WD umschalten den der Sand wurde jetzt schon etwas schwergängiger. Nach kurzer Zeit sahen wir auch das Meer. Wir fuhren bis ans Wasser und ich in meiner Duseligkeit muβe Luft ablassen. Ich hatte beim Wenden das Lenkrad zuweit eingeschlagen und die Karre abgewürgt. Einfach wieder anfahren ist nicht. Da gräbt man sich nur ein und macht alles schlimmer. So ein Troopie wiegt ja immerhin fast 3 Tonnen. Also Luft raus auf ca. 20 PSI, erst mal. Meistens reicht's und so war es auch diesmal der Fall. Zum schwimmen war es auf alle Fälle zu kalt. In der Ferne sah ich einen schönen Platz aber mit dem schweren Auto dahin zu fahren mit wenig Raum zum drehen war mir zu risikoreich. In solchen Fällen vermisse ich meinen kleinen Pajero. Wohin ich mit dem nicht komme da brauchts schon einen H1. Leider ist er eben kein gutes Langstreckenfahrzeug und schon garnicht wenn man den halben Hausstand mitnehmen will. Nach ein paar Bierchen machten wir uns auf den Rückweg. Zum Fischen war die See auch zu rauh und so haben wir wenigstens die gute Seeluft genoβen. Wir haben uns dann auch die Camps noch etwas genauer angesehen und ich denke wir werden beim nächstenmal in der Gegend mal hier das Zelt aufschlagen. Durch die wesentlich schwierigere Anfahrt kommt weniger Kundschaft und das ist gut so. Auf dem Rückweg machten wir noch an einem Fluβlauf halt um doch noch zu fischen aber alles was dabei rauskahm waren ein paar leere tinnies. Hans fuhr die ganze Zeit hinter mir her und wies mich auf ein paar kaputte Brems und Rücklichter hin. Später fiel auch noch die Klimaanlage aus. Also ausruhen nach der Ankunft muβte dann doch noch warten. War im Endeffekt aber halb so schlimm den das Gerüttle macht eben im Laufe der Zeit doch einiges kaputt. Mittlerweile war auch der Rest der üblichen Verdächtigen eingetroffen und dann ging erst mal das Geschnattere los.


5. Tag: Donnerstag 30-12-2010

Heute morgen entschied die ganze Meute (5 Autos) Hopetoun einen Besuch abzustatten und dabei durch den Nationalpark zu fahren. Wir wuβten das Strassenarbeiten im Gange waren hofften aber das diese nicht ganz gesperrt war. Die hiesige Nationalparkbehörde scheint aber nur aus Schlafmützen zu bestehen den die haben es nicht geschafft wenigstens eine Spur frei zu halten. Es gab auch ein Schild das die zugänglichen Orte auflistete. Hopetoun war nicht dabei. Als erstes ging es zum Hamersley Inlet. Hier gab es auch ein paar Camps mit BBQs und Plumpsklo. Die Aussicht ist wunderbar aber zum Fischen war es wohl nicht geeignet den es lagen ziemlich viele tote Fische am Strand rum. Um es bis hierher zu schaffen braucht man nicht mal einen 4WD aber man sollte es nicht unbedingt mit einem Ferarri in Angriff nehmen. Ein wenig Bodenfreiheit muβ schon sein. Nächstes Ziel war der West Beach. Schöner Strand und in der Ferne konnte man einen schönen Aussichtspunkt sehen. Ich fuhr mal dahin um die Gegend von einem guten Punkt aus zu begutachten.
Der Ausblick auf die Gegend toll. Was man aber auch sehen konnte waren die Bauarbeiten und das die Strasse gesperrt war. In der Ferne war Hopetoun zu erkennen. So nah und doch soweit weg. Also vor dem East Mt Barren war dann Schluβ. Nachdem ich zurück war entschieden wir unseren nutlosen Köder wenigstens am Mylies Beach noch ins Wasser zu schmeiβen. Herrlicher langer Strand und sonst keine Menschenseele. Am Parkplatz gibt es ein paar Toiletten aber camping ist hier nicht gestattet. Wir holten unser Angelzeug raus und ab ging es zum Strand. Anscheinend waren die Fische auch im Urlaub den es gab nicht mal ein biβchen gezuppel am Haken. Je weiter man nach Südosten kommt um so schlechter wird es mit dem Fangen. Das es aber so miserabel ist konnte ich mir auch nicht vorstellen. Nach 2 Stunden brachen wir ab und machten uns auf den Rückweg den wir wollten in Ravensthorpe auch nochmal unsere Tanks auffüllen.
Obwohl wir nichts gefangen hatten war es ansonsten ein gelungener Tag. Abends wurde noch in Hans' Quadbike eine Runde im Sand gedreht und der Tag war gelaufen. Mittlerweile hatte sich das Wetter gebessert und dementsprechend lästig waren auch die Fliegen. Morgen ist Sylvester und ein fauler Tag.


6. Tag: Freitag 31-12-2010

Heute zu Sylvester wollten wir es ruhig angehen lassen. Da der Mensch aber doch ein biβchen beschäftigt werden will wurde der Tag eben mit rumalbern und ein paar deutschen Bierchen totgeschlagen.Für's Abendessen gingen wir zum Farmer Paul um ein paar Eimer Yabbies zu besorgen. Rauf auf die Ladefläche und um die Ecke. Ich wusste erst mal nicht was los war und hatte deswegen auch keine Kamera dabei. Als sich der Nebel dann gelichtet hatte war es zu spät.
Paul hatte 3 Dämme in dem der Vorbesitzer Yabbies ausgesetzt hatte. Wir wuβten noch nicht mal ob wir was fangen würden. Die Reusen waren aber rappeldicke voll und wir fischten eben nur die Gröβten raus. Weiter ging es zum nächsten Dam. Das gleich Spiel wieder und so langsam sah der Speisezettel gut aus. Wir hatten 2 Eimer mit den Viechern gesammelt und dann ging es zurück um die Yabbies zu kochen. Ein Riesenpot war gleich gefunden und der Gaskocher brachte alles schnell zum kochen. Man brauchte nur etwas Salz und Essig zum Wasser zugeben und schon war das Abendessen fertig. Man braucht aber schon ein paar Yabbies um die Zahnlücke zu füllen. Es hat aber doch jeder genug abbekommen und zur Not hatten wir ja auch noch andere Köstlichkeiten dabei. Hans brachte noch sein 5l Faβ Hofbräuhaus Oktoberfest Bier mit das ich im zum Geburtstag geschenkt hatte und es konnte garnicht besser schmecken. Mit der Menge Bier stieg auch die Stimmung. Manche schliefen zwischendurch mal ein so wie ich und der Rest schaffte es bis Mitternacht wach zu bleiben.


7. Tag: Samstag 01-01-2011

Nachdem wir uns von den Anstrengungen der letzten Nacht ausgeruht hatten ging es heute morgen wieder in Richtung Perth. Aber erst mal muβte ein anständiges Frühstück her.
Der Kühlschrank war noch gut gefüllt und so gab es Eier und Speck zum Tagesanfang. Der eine oder andere muβte noch ein paar Frotzeleien über sich ergehen lassen damit wir was zu lachen hatten. Dann kahm noch das leidige Packen. Dauert standardmäβig immer so um die 2 Stunden. Wir schafften es aber alle, ausser R&M aber es ja deren Platz, noch vor dem Mittagessen wegzukommen. Sonst wären die Rückreiseplä arg in Verzug geraten. Wir nahmen diesmal eine andere Route auf dem Nachhauseweg. Es ging über Newdegate und den Wheat Belt zurück nach Perth. Die Tanke in Newdegate hatte ein hübsch eingerichtetes Restaurant was hier drauβen eine kleine Überraschung war. Es herrschte wenig Verkehr und nur ein Polizeiauto auf der ganzen Rückfahrt gesehen. Wir passierten ein paar Salzseen und wer hier draussen lebt kann sogar weiβe Weihnachten haben allerdings nicht mit Schnee. Wir fuhren auch an Kulin vorbei. Bekannt für die Kulin Bush Races und den Tin Horse Hwy. Eine Straβe entlang der es nur so von blechernen Pferde Skulpturen wimmelt.